Dachbegrünung - Dachgärten - Rollrasen Leipzig

Man unterscheidet zwei Begrünungsformen, die extensive und die intensive Dachbegrünung. Landschaftsgärtner Max Hohenschläger aus Mühlacker: „Im Grunde können fast alle Flachdächer begrünt werden. Allerdings richten sich die Bauweise und auch die Bepflanzungsform nach der jeweiligen Statik und dem Neigungswinkel des Daches. Die extensive Dachbegrünung ist vor allem für Flachdächer, Carports oder auch Garagendächer geeignet, die eine Neigung haben oder aufgrund ihrer Statik nicht begehbar und somit nicht für den Menschen als Aufenthaltsort nutzbar sind. Mit dieser Begrünungsform lassen sich selbst Steildächer bepflanzen.

Dabei gilt, je steiler das Dach, umso kleinwüchsiger müssen die Pflanzen sein, beispielsweise Sedum, Moose, Kräuter oder niedrig wachsende Gräser.“ Außerdem sollten die Pflanzen anspruchslos, anpassungs- und regenerationsfähig sein. Idealerweise kommen sie mit wenig Wasser aus, vertragen also Trockenheit, und sind Frost unempfindlich, um die Minustemperaturen im Winter zu überstehen. Auch auf Farbe muss bei einer extensiven Begrünung nicht verzichtet werden. Es gibt viele für die kargen Verhältnisse geeignete Pflanzen, die Blüten entwickeln, wie beispielsweise das rot blühende Kleine Seifenkraut oder der purpurblühende Feldthymian. Die begehbare Variante ist die so genannte intensive Dachbegrünung. Sie ähnelt in vielem einem ebenerdigen Garten und lässt sich ebenso individuell gestalten. Eine sorgfältige Pflanzenauswahl ist allerdings auch hier ratsam, denn ein Dach ist nicht nur ein außergewöhnlicher Standort für einen Garten. Wind und Wetter verlangen den Pflanzen einiges ab. Neben der Anlage von Sitzflächen, Staudenbeeten sowie Sträuchern, Rasen zum Spielen und Toben lassen sich selbst kleine Bäume und Teiche in eine intensive Dachbegrünung integrieren. Max Hohenschläger: „Damit niemand unnötig mit Kannenschleppen und Gießen beschäftigt ist, ist der Einbau einer automatischen Bewässerungsanlage sinnvoll. Zu berücksichtigen ist auch, dass ein Dachgarten ebenso wie ein Garten am Boden regelmäßige Pflege benötigt, das sollte bei einer Neuanlage beachtet werden.“

Wem die Zeit oder Lust fehlt oder einfach der sprichwörtliche grüne Daumen, für den bietet sich ein Pflegevertrag mit einem Landschaftsgärtner an. – Einige Dächer eignen sich nicht für einen kompletten Dachgarten, bieten aber immerhin die Möglichkeit eine Dachterrasse anzulegen. Mit Kübelpflanzen, Töpfen und Blumenkästen lässt sich ein einladender Rückzugsort gestalten. Landschaftsgärtner verfügen über das nötige Know-How und die entsprechenden Maschinen, um auch große Gefäße sicher zu transportieren.

„Wir besitzen in der Stadt ein Mehrparteien-Mietshaus. Das große Flachdach musste dringend saniert werden und da das Haus nur einen Garagenhof und keinen Garten hat, haben wir uns zusätzlich für eine Gartengestaltung auf dem Dach entschieden. Ohne die Beratung durch unseren Landschaftsgärtner hätten wir uns das allerdings nicht vorstellen können,“ so ein rundum zufriedener Hausbesitzer. „Er konnte uns unter anderem bei den Qualitätsrichtlinien und den Anträgen bei der Kommune behilflich sein und hat auch die Abdichtung, den vegetationstechnischen Aufbau und die Bepflanzung fachgerecht ausgeführt. Jetzt haben wir eine grüne Oase auf dem Dach mit einer herrlichen Aussicht über die Stadt. Kleine jahreszeitlich bepflanzte Staudenbeete, Sträucher, ein schmaler Weg und zwei Sitzecken mit Sichtschutz machen den Dachgarten für unsere Mieter besonders attraktiv und das fast das ganze Jahr hindurch. Wir haben schon viele interessierte Anfragen bekommen, ob denn nicht bald mal eine Wohnung frei würde. Als nächstes ist noch die Umgestaltung der Garagendachflächen geplant. Wer dann aus dem Fenster schaut, blickt auf Grün und nicht mehr auf die grauen Garagendächer.“

Hier sind Experten gefragt!

Eine extensive Begrünung, aber auch ein intensiv begrünter Dachgarten auf einem Wohnhaus, erfordern Fachwissen und sind nichts für Laien. Daher sollten sowohl der Systemaufbau als auch die Bepflanzung nur von einem Experten für Garten- und Landschaftsbau vorgenommen werden, denn dieser weiß beispielsweise genau welche Unterkonstruktionen, Rutsch- und Schubsicherung auf Steildächern notwendig sind, wie die Statikbedingungen sein müssen oder welche Pflanzen für die Witterungsbedingungen in der luftigen Höhe geeignet sind. – Eine Dachbegrünung sieht nicht nur gut aus, sie bietet auch vielfachen Nutzen und man kann bares Geld sparen. Denn begrünte Dächer haben große ökologische Vorteile: Verbesserung der Luftqualität durch Feinstaubabsorption, CO2- Bindung und Sauerstoffproduktion oder auch Regenwasserrückhalt und Lebensraum für Schmetterlinge und andere Insekten sind nur einige von ihnen. Dazu kommen die gesteigerte Luftfeuchtigkeit und die damit verbundene Verbesserung des Stadt- und Raumklimas. Die Lebensdauer eines Daches wird durch die Begrünung ebenfalls verlängert. Sie bietet Schutz für das Dachmaterial und die Dachabdichtung – z. B. bei großen Temperaturschwankungen, vor UV-Bestrahlungen oder bei Hagel und Regen – und es kommt zu geringeren Verschleißerscheinungen, wodurch ein begrüntes Dach letztendlich doppelt so lange hält wie ein unbegrüntes.

Tipp zur Förderung:

Der Bau eines Dachgartens ist genehmigungspflichtig. Einige Kommunen belohnen die Anlage mit Ermäßigungen oder auch Erlass der Abwassergebühren. Andere fördern den Dachgartenausbau mit direkten Subventionen. Fragen zu den behördlichen Anforderungen und Fördermöglichkeiten können die Landschaftsgärtner vor Ort oder das Grünflächen- oder Umweltamt der Kommune beantworten.