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Fräulein Scillas Gespür für Frühling!
Früher als erwartet hat sich der Frühling in diesem Jahr zurückgemeldet. Die ersten Schneeglöckchen hatten sich ja bereits Anfang Februar gezeigt und den Frühling angekündigt. Der Winter liegt hinter uns und die Sonne schickt schon herrlich wärmende Strahlen.
Sind die Schneeglöckchen am Verblühen zeigen sich die kleinen, zarten Blausternchen (Scilla) aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Zu finden sind die wunderschönen Frühlingsblüher in ganz Europa und in Teilen Asiens. Auch in Afrika sind vereinzelt Blausterne zu finden. Etwa 50 bis 90 Arten gibt es weltweit. In unseren Gefilden sind die Frühlingsblüher vornehmlich in Parks und in Gärten zu finden. Vor allem die Sorte Scilla bifolia, also der Zweiblättrige Blaustern, wurde dabei kultiviert. Er strahlt in den verschiedensten Blautönen in die Frühlingssonne, wenngleich es auch weiße Sorten gibt.
Die Blausternchen sind ausdauernd, krautige Pflanzen, die eine Zwiebel als Überdauerungsorgan haben und somit den Geophyten zuzuordnen sind. Aus einer Zwiebel treiben im Frühling ein bis fünf Sprossachsen aus, die zwischen 10 und 50cm hoch werden können. Die Blüten sind meist aufrecht oder an der Spitze nickend. Nach der Befruchtung bildet sich eine Kapselfrucht, in der sich bis zu 30 kugelige Samen befinden. Ist die Phase der Samenreifung beendet, sterben alle oberirdischen Pflanzenteile ab und nur die Zwiebel in der Erde überdauert das restliche Jahr.
Gekaufte Zwiebeln sollten am besten zwischen September und November etwa 7cm tief in die Erde eingebracht werden, aber auch an frostfreien Tagen im Winter ist die Pflanzung noch möglich. Die winterharten Blausternchen können dann für viele Jahre an der selben Stelle bleiben und sind recht anspruchslos: der Boden sollte nicht zu schwer sein, im Frühling ausreichend feucht und im Winter nicht zu nass. Eine regelmäßige Düngung ist bei normalen Bodenverhältnissen nicht nötig.
Scillas eignen sich hervorragend zu Unterpflanzung oder als Farbtupfer an und in Rasenflächen. Mögen sie ihren Standort, so neigen sie zum Verwildern und bilden Tochterzwiebeln oder vermehren sich durch Selbstaussaat mit Hilfe von Ameisen.
Im Übrigen darf man sich dem Aberglauben nach, an ihrem Anblick freuen, aber nicht daran riechen…sonst bekommt man Sommersprossen. Wahrscheinlich liegt dies jedoch eher an der Zunahme der Sonnenstunden und weniger an den zarten Frühlingsblühern…