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Gesichter des Frühlings: Hornveilchen
Langsam lässt sich der Frühling erahnen. Durch die Zeitumstellung bleibt es am Abend bereits länger hell und auch die Sonne wärmt bereits ordentlich, wenn sie denn scheint. Die Freude auch den „kleinen Garten“ vor der Wohnung, dem Balkon, mit Pflanzen zu gestalten, wächst. Oft sieht man dabei, neben Hyazinthen und Osterglöckchen, die zarten Hornveilchen (Viola cornuta) leuchten. Werfen Sie mit uns gemeinsam einen Blick in die fröhlichen Frühlingsgesichter…
Aus der Familie der Veilchengewächse (Viola) stammend, leitet sich der deutsche Name vom Lateinischen „cornutus“ ab, was übersetzt „mit Hörnern“ heißt. Der Name selbst geht auf die Blütenform zurück. An den kleinen Blütenenden sitzt ein kleiner, etwa 10 bis 15 Millimeter langer, rückseitiger Sporn, der als Namensgeber fungierte. Weltweit gibt es etwa 500 Arten. Die zarten Hornveilchen sind kleiner als Stiefmütterchen (Viola wittrockiana), jedoch größer als die Feldstiefmütterchen (Viola tricolor) und bezaubern mit einer frühlingsfröhlichen Farbpalette. Zarte Pastell-, Lila-, Gelb- oder Weißtöne bringen den Frühling auf den Balkon und natürlich auch ins Pflanzbeet.
Ursprünglich in Nordspanien und den Pyrenäen beheimatet, fühlen sich die kleinen pflegeleichten und robusten Pyrenäen-Stiefmütterchen, wie sie auch genannt werden, ebenfalls in unseren Breiten heimisch und wohl. Die ausdauernd krautigen Pflanzen wachsen buschig und werden etwa 15 bis 20 Zentimeter hoch. Sie erfreuen fast das gesamte Jahr über mit ihren farbenprächtigen Blüten, die einen Durchmesser von etwa 2 bis 3 Zentimetern haben. Die Hauptblütezeit liegt zwischen April und Juli. Erhalten die Pflanzen nach der Blüte einen Rückschnitt, bzw. werden um die Hälfte zurückgeschnitten, können die zarten Pflanzen noch einmal Blüten austreiben. Die Blätter des Hornveilchens sind oval mit gekerbten spitzen Blättern, die auf der Unterseite mit kleinen Härchen versehen sind.
Bereits mit den ersten Frühlingssonnenstrahlen können die Hornveilchen ausgepflanzt werden. Sie überstehen ohne Probleme leichte Nachtfröste und sind daher auch für die Balkonbepflanzung hervorragend geeignet. Ein sonniger bis halbschattiger Platz und ein lockerer, sandiger bis lehmiger Boden ohne Staunässe macht die kleinen Blütenträume glücklich.
Haben Sie einmal Hornveilchen in Ihrem Garten oder in Ihren Balkonkästen, werden Sie wohl auch in den nachfolgenden Jahren immer wieder kleine Viola cornuta finden, denn sie neigen zum Verwildern. In den befruchteten Blüten entwickeln sich nämlich während der gesamten Blütezeit über kleine Kapselfrüchte. Sobald diese „reif“ sind, platzen die Früchte auf und kleine runde Samenkörner werden verteilt. Möchten Sie dieser willkürlichen Aussaat entgegenwirken, empfiehlt es sich, verwelkte Blüten regelmäßig abzulesen, bevor die Kapselfrüchte reifen und sich öffnen. Eine Aussaat ins Beet kann das gesamte Jahr über erfolgen. Eine Vorkultur kann bereits zu Beginn des Jahres in Anzuchtschalen erfolgen.
Nicht nur bei Bienen, Schnecken und Raupen sind die Gehörnten Veilchen als Nahrungsquelle gern gesehen. Wussten Sie, dass die Blüten der kleinen Hornveilchen essbar sind und gerade in Salaten gut als Dekoration verwendet werden können und optisch einiges hermachen? Sie schmecken leicht süßlich und aromatisch. Bei den Pflanzen, die man im Handel erwerben kann, sollte man jedoch mit Vorsicht ans Naschen gehen! Die kleinen Schönheiten sind eben auf ihr Aussehen getrimmt und mit Dünger und teilweise auch mit Pestiziden versehen. Insofern sollte von dem Verzehr der gekauften Pflanzen leider abgesehen werden!