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Hornspäne! Horndünger! Was ist das? Was kann es? Wofür braucht man es?
Damit die gesetzten Pflanzen im Garten austreiben, wachsen und gedeihen, ist eine gute Düngung unerlässlich! Doch was eignet sich für eine naturnahe und ökologische Düngung? Was belastet die Natur nicht und was schadet den eventuellen vierbeinigen Mitbewohnern der Familie nicht? Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf Hornspäne werfen, die auch wir sehr gern verwenden!
Hinter dem Begriff „Horndünger“ verbirgt sich geschrotetes Horn und Hufe von Rindern. Meist stammt es aus Überseeländern, denn im Gegensatz zu Europa, werden dort Kälber nicht enthornt.
Horndünger ist somit ein nachwachsender, organischer und bodenverträglicher Dünger. Er verhält sich neutral auf den ph-Wert des Bodens und ist mit einem Stickstoffgehalt von etwa 12 bis 15% ein idealer Stickstofflieferant. Er ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die Größe des Horndüngers hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie schnell sich der Dünger zersetzt und somit den Pflanzen zur Verfügung steht bzw. wirkt. Die kleinste Kornstufe nennt sich Hornmehl und ist kleiner als 1mm. Es wirkt darum relativ schnell. Die mittelgroße Form mit einer Korngröße von etwa 1 bis 5mm nennt sich Horngries. Als Langzeitdünger kann man Hornspäne bezeichnen. Sie sind größer als 5mm. Der enthaltene Stickstoff wird sehr langsam über etwa ein Jahr hinweg freigesetzt. Weiteren Einfluss auf die Zersetzung des Düngers haben natürlich die Bodentemperatur, die Feuchtigkeit und auch die Bodendurchlüftung. Auf Grund der langen Zersetzungszeit ist eine Überdüngung fast unmöglich.
Mit dem Ausbringen von organischem Dünger in Form von Hornspänen betreibt man im Prinzip „Nährstoffrecycling“, d.h. es wird kein neuer, chemischer Stickstoff in den Naturkreislauf eingebracht. Im Sinne einer nachhaltigen Düngung sollte also eher organischer Dünger als Kunstdünger verwendet werden.
Hornspäne sollten flach in den Boden eingearbeitet werden und nicht nur auf den Boden gestreut werden. Werden sie nur auf den Boden aufgebracht, so dauert der Zersetzungsprozess länger, da die Mikroorganismen im Boden für die Entfaltung der Wirkung ausschlaggebend sind! Der Dünger eignet sich für viele Einsatzbereiche im Garten – Gemüse, Obst, Stauden und Hecken können von ihm profitieren! Wenn Sie ein Freund von Rindenmulch sind, sollten Sie einen stickstoffreichen Dünger bevorzugen, da dieser dem Boden Stickstoff entzieht. Ein paar Hornspäne unter die Mulchschicht helfen da wesentlich weiter!
Haben Sie einen Hund daheim? Dann wird gerade er sich über die Düngung freuen und seine Nase in die Pflanzflächen stecken! Hunde lieben Hornspäne! In reiner Form sind sie nicht giftig und Sie müssen sich um Ihren Vierbeiner keine Gedanken machen, auch wenn manche Hunde womöglich mit Durchfall reagieren können. Früher war dies leider anders. Dem Horndünger wurde stark giftiger Rizinusschrot untergemischt und als organischer Volldünger verkauft! Die großen Firmen sind mittlerweile jedoch davon abgekommen und verkaufen Hornspäne nur noch in reiner Form, so dass sie unseren Haustieren nicht schaden. Verboten ist Rizinusschrot jedoch nicht! Werfen Sie deshalb beim Kauf immer sicherheitshalber einen Blick auf die „Zutatenliste“ – Ihrem Hund zuliebe!