Unser Garten-Blog - Ratgeber und Tipps aus erster Hand
Der Herbst zieht ins Land: Die Zeit der Ernte und des Aufräumens beginnt!
Die Tage werden kürzer und die Nächte länger und kälter. Am frühen Morgen tanzt der Nebel über die Felder und zieht durch die Straßen der Stadt. Die Sonne wärmt nur noch verhalten und die Blätter der Bäume verwandeln ihre Farbe: Es ist Herbst!
Die Blüten des Sommers verabschieden sich und begrüßen damit die reifen Früchte, Beeren und Kerne. Diese Jahreszeit hält wundervolle Tage im Garten und in der Natur bereit. Wir möchten Ihnen ein paar Tipps geben, welche Arbeiten notwendig sind, an was Sie im Herbst denken sollten und wie sie Ihre Ernte gut über den Winter bringen.
Ein Garten im Herbst muss nicht trostlos aussehen. Bereits bei der Pflanzplanung lassen wir uns von den Jahreszeiten in deren Bann ziehen und arrangieren Pflanzen, die auch in den blütenarmen Monaten echte Hingucker sind! Der Perückenstrauch (Cotinus coggygria) beispielsweise verfärbt sich jetzt attraktiv: trägt er im Spätsommer noch flauschige Blütenstände, so verfärbt sich das Laub nun in warme Farbtöne wie Bronze oder Orange. Dahlien (Dahlia), Fetthennen (Sedum), Kokardenblumen (Gaillardia) oder Herbstzeitlose (Crocus speciosus) bilden ebenfalls zarte Farbtupfer an manch tristen Tagen.
Bereits jetzt sollten Sie die Frühlingsblüher stecken. Zwiebeln für Krokusse (Crocus), Osterglocken (Narcissus pseudonarcissus), Tulpen (Tulipa), Ranunkeln (Ranunculus) und Hyazinthen (Hyacinthus) warten nur auf die ersten warmen Sonnenstrahlen nach dem Frost, um dann wieder auszutreiben und neue Blütenteppiche zu bilden.
Der Herbst läutet die Zeit des Rückschnittes ein! So ist jetzt ein Staudenrückschnitt vorzunehmen. Dieser sollte jedoch unbedingt behutsam sein. Zum einen sollte der Kälteschutz für die Pflanze erhalten bleiben. Zum anderen bilden getrocknete Blüten oder getrocknete Früchte einen ansehnlichen Winterschmuck, wenn der erste Frost seine Spuren hinterlässt, Reif sich niederschlägt oder sich gar die ersten Schneeflocken verfangen.
Viele Rosensorten blühen noch weit bis in den Herbst hinein wunderschön. Die Hagebutten, also die Samenkapseln der Rosen, können nun geerntet werden und zu Tee, Hagebuttenmus oder Hagebuttenmarmelade verarbeitet werden. Die Rosenpflanzen können nun zu einem Drittel zurückgeschnitten werden, wobei ein richtiger Rosenrückschnitt im Frühling erfolgen sollte.
Im Allgemeinen kann jetzt an einen Herbstrückschnitt der Gehölze gedacht werden, bevor die Winterruhe einsetzt. Fehlendes Laub gibt den Blick auf die Äste frei und Totholz sowie alles was reibt und kreuzt kann herausgeschnitten werden.
Der über den Sommer gepflegte Rasen muss vor dem Winter unbedingt vom Laub befreit werden. Auch wenn dies oft eine mühselige und endlose Arbeit zu sein scheint, so wird es der Rasen im Frühjahr danken. Gelbe Stellen werden so vermieden, denn Schimmel und Pilzen wird durch die Lüftung und das Abtrocknen des Rasens der Garaus gemacht. Ein letztes Mal sollte der Rasen gemäht werden und anschließend mit einem speziellen Herbstrasendünger gestärkt werden. Kahle Stellen im Rasen können jetzt mit einer Nachsaat ausgeglichen werden.
Das Laub in den Beeten kann getrost liegen gelassen werden. Es dient als Frostschutz für die Pflanzen und bietet vielen Gartennützlingen Überwinterungsmöglichkeiten. Igel lieben Laubhaufen, in denen sie die kalten Wintertage unbesorgt verschlafen können. Haben Sie ein Herz für die kleinen Gartenbewohner und geben Sie ihnen einen kleinen Teil ihres Gartens ab.
Denken Sie auch an das Sammeln von Samen, um liebgewonnene Gartenpflanzen zu vermehren. Am besten sammeln Sie die Samen ab, lassen sie einige Tage auf Papier an einem warmen Ort trocknen und verpacken Sie sie dann in Kuverts. Diese lagern Sie am besten an einem dunklen und kühlen Ort.
Der Herbst – als Zeit der Ernte – ist eine Zeit des Überflusses. Durch die reiche Ernte wird so manches Lager aufgefüllt. Um Gemüse und Obst gut über den Winter zu bringen, ist die Lagerung entscheidend! Für alle Nutzgärtner haben wir einen Lagerungstipp: Wenn kaum noch Platz im Keller ist, kann man sich für eine alte Lagermethode entscheiden: die Erdmiete! Diese Methode stammt aus einer Zeit, in der Kühl- und Gefrierschränke ein Luxusgut darstellten. Für das „Einmieten“ auf kleinstem Raum wird einfach eine etwa 40cm Grube in den Gartenboden ausgehoben, mit einem Drahtgitter, das vor Wühlmäusen schützen soll, ausgelegt und mit einer Schicht Sand versehen. An den Seiten kann eine Isolierung mit frischem Stroh erfolgen, so dass eine gute Luftzirkulation gegeben ist. Im Internet sind viele Bauanleitungen für die Erdmiete zu finden, in denen Schritt-für-Schritt-Anleitungen beim Bau des eigenen Erdkühlschranks helfen. Auch Tipps zur richtigen Einlagerung des frischen Gemüses sind zahlreich im Internet zu finden.
Ob Sie nun Nutzgärtner oder Ziergärtner sind, genießen Sie die letzten, warmen Sonnentage und Aktivitäten in Ihrem Garten, bevor er von Schnee und Frost eingenommen wird!