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Der Dreh der Sonnenblumen: Majestätische Schönheiten!
Sie gehören einfach zum Sommer dazu: Sonnenblumen (Helianthus). Sobald die Sonne aufgeht, wenden sie sich der Sonne zu und wenden ihre Blüten über den Tagesverlauf nicht ab. In der Nacht drehen sie sich dann wieder Richtung Osten und das Schauspiel beginnt am nächsten Tag erneut. In Frankreich werden sie deshalb „Tournesol“ genannt, was übersetzt etwa heißt „zur Sonne gedreht“.
In der Fachsprache wird dieser Vorgang Heliotropismus genannt. Bei ausgewachsenen Sonnenblumen hat sich der Stamm dann jedoch soweit verfestigt, dass sie dann nicht mehr heliotrop sind und in der Regel immer gen Sonnenaufgang gerichtet sind.
Schon die Blumenkinder der Hippiebewegung liebten ihre leuchtend gelben Blüten. Heute schmücken sie Beete und Rabatten in Gärten und sind auch als Schmuck auf Balkonen äußerst beliebt. Der lateinische Name Helianthus setzt aus den griechischen Wörtern „Helios“ für Sonne und „anthos“ für Blume zusammen.
Ursprünglich stammt die krautige Sonnenblume, die zur botanischen Familie der Korbblütler (Asteraceae oder Compositae) gehört, aus Nordamerika. Dort wurde der Samen bereits von den Ureinwohnern als Nahrung verwendet. Im 16. Jahrhundert wurde sie dann von Seefahrern nach Europa gebracht, wo sie sich zunächst als Zierpflanze etablierte. Ihre Entdeckung als Nutz- bzw. Ölpflanze fand erst im 19. Jahrhundert statt.
Blühende Sonnenblumen sind hierzulande ein absolutes Sommerzeichen, liegt ihre Blütezeit doch zwischen Juni und September. Mit einer imposanten Größe von meist 1 bis 2m überstrahlen die Sonnenblumen alles und sind überall ein fröhlicher Blickfang. Im oberen Bereich kann es vereinzelt zu Verzweigungen kommen, wobei sich dann an jeder Verzweigung eine Blüte bildet. Mittlerweile sind jedoch auch kleinere Züchtungen auf dem Markt, die sich hervorragend für die Balkonbepflanzung eignen. Inzwischen gibt es etwa 60 Unterarten, deren Blütenfarbe stark variiert: klassisch gelb, rot, orange, creme oder gar geflammt.
Der Blütenkorb der Sonnenblume, weshalb sie zur Familie der Korbblütler gehört, kann bis zu 40cm groß werden. Ihre Scheinblüte besteht oft aus über tausenden Einzelblüten. Der große Blütenstand am Rand dient vor allem Insekten als „Zielmarkierung“. Die braunen Röhrenblüten bilden dann, wenn sie befruchtet wurden, die Sonnenblumenkerne aus, die meist im September geerntet werden. Sie enthalten u.a. ungesättigte Fettsäuren, Calcium und viele Vitamine, wie beispielsweise Vitamin A, B und E und sind mittlerweile auch aus unserer Ernährung nicht mehr wegzudenken. Die verwelkten Blüten der gelben Ölpflanzen sichern vielen Tieren die Nahrung in der kalten und dunklen Jahreszeit.
Die Sonnenblume liebt stickstoffreichen und feuchten Humusboden und einen sonnigen Standort. Die Aussaat der Kerne kann ab April direkt ins Blumenbeet erfolgen. Eine frühere Anzucht im Blumentopf daheim ist möglich. Die Pflanzen sind dann bereits robuster, wenn sie ausgepflanzt werden. Frost vertragen die Sommerblumen nicht. Eine wöchentliche Düngung ist ratsam und das Austrocknen der Erde sollte unbedingt verhindert werden.
Im Garten eignen sie sich als einzelne Blickfänge, aber auch als Hinterpflanzungen oder als Sichtschutz. Auf Grund der mittlerweile erhältlichen, unterschiedlichen Größen und Farben können Sonnenblumen stimmungsvoll arrangiert werden. In Kombination mit Löwenmäulchen, dem Sonnenhut oder Studentenblumen können wundervolle Blütenakzente im Garten gesetzt werden.