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Zarte Frühlingsboten unter Naturschutz
Auch wenn der Winter in diesem Jahr in unseren Breiten ungewöhlich warm war - die Nächte sind noch kalt und frostig, die Tage noch kurz, mancherorts liegt noch Schnee und doch schickt die Sonne bereits die ersten wärmenden Strahlen. Ein Hauch von Frühling liegt in der Luft.
Die ersten Frühlingsboten lassen sich von Kälte und Schnee nicht beirren: Schneeglöckchen (Galanthus). Ihr französischer Name lautet „Perce-Neige“- die, die den „Schnee durchbohren“. Der Ursprung des Namens Galanthus liegt im Griechischen: „gála“ bedeutet Milch und „ánthos“ bedeutet Blume.
Die, aus etwa 19 Arten kleiner Zwiebelpflanzen bestehende Gattung ist in Europa und Westasien heimisch. Bereits ab Januar stecken die Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) ihre zarten, kleinen, weißen, nickenden und manchmal wohlriechenden Blüten durch den Schnee. Die drei inneren Blütenblätter sind viel kleiner als die drei äußeren und normalerweise grün gekennzeichnet.
Schneeglöckchen, auch Frühlingsglöckchen, Schneetulpe oder Märzveilchen genannt, gedeihen am besten in einem lockeren, feuchten und humusreichen Boden, der auch im Sommer nicht austrocknet. Die frühblühenden Arten bevorzugen volle Sonne. Später blühende Arten, wie beispielsweise das heimische Galanthus nivalis, wollen Halbschatten. Die Frühlingsboten fühlen sich am Gehölzrand sowie zwischen Sträuchern wohl. Sie eignen sich zur Einbürgerung im Rasen und gedeihen in Steingärten.
Die natürliche Vermehrung von Schneeglöckchen erfolgt durch Ameisen. Möchte man Schneeglöckchen selbst vermehren, kann man dies durch Teilung der Horste nach der Blüte während die Blätter noch grün sind oder durch Aussaat erreichen.
In der Natur kommt das heimische Schneeglöckchen mittlerweile nur noch selten vor, weshalb es unter Naturschutz steht und das Pflücken verboten ist!
Alle Pflanzenteile des Schneeglöckchens, besonders die Zwiebeln, sind giftig. Die Vergiftungserscheinungen beim Menschen reichen von Erbrechen über Durchfall, verengte Pupillen, Schweißausbrüche und Benommenheit. Bei Hunden und Katzen kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Speichelfluss und Durchfall führen. In der Medizin wird das aus den Schneeglöckchen isolierte Galantamin als Wirkstoff gegen Demenz und Alzheimer eingesetzt.