Herbstzeit = Igelzeit

Herbstzeit = Igelzeit

Die Temperaturen sinken, die Blätter fallen von den Bäumen, die Tage werden spürbar kürzer und die Uhren werden um eine Stunde zurückgestellt: der Herbst hält Einzug. Und auch die Tierwelt bereitet sich auf den kommenden Winter vor: Igel begeben sich auf die Suche nach Überwinterungsmöglichkeiten und nach Futter, um sich einen Winterspeck anzufressen.

Die possierlichen Igel gehören zu den ältesten Vertretern der Säugetiere und stehen unter Naturschutz. Sie sind dämmerungsaktiv und durchstreifen auf ihrer Nahrungssuche große Gebiete. Als Fleischfresser fressen sie eigentlich alles, was ihnen vor die Füßchen kommt und sind so eine willkommene Hilfe im Garten, um Schädlinge in Schach zu halten. Käfer, Larven, Raupen der Schmetterlinge, Schnaken, Spinnen, Würmer und ab und an eine Schnecke stehen auf ihrem Speisenplan. Unterstützen können Sie die Igel, indem sie Ihnen einen gefahrlosen Zugang zu einer Wasserstelle ermöglichen. Eine flache Vogeltränke mit frischem Wasser reicht hierfür vollkommen aus. Bitte bieten Sie ihm auf keinen Fall Milch an! Diese führt zu schweren Verdauungsstörungen, heftigem Durchfall und nicht selten zum Tod.

Schaffen Sie im Garten Laub-, Holz- und Steinhaufen mit Hohlräumen und ermöglichen Sie dem Igel so, diese als Schlaf-, Nist- und Überwinterungsquartier zu nutzen. Mit einem Stück Dachpappe kann die Behausung vor Nässe geschützt werden. Auch fertige Igelhäuser aus dem Baumarkt werden gern als Behausung angenommen. Egal für welche Variante Sie sich entscheiden: Wichtig ist der ruhige und geschützte Standort, am besten in einer Hecke oder einem Totholzhaufen. Mit Moos und getrocknetem Gras kann es sich der Igel in seiner „Mietwohnung“ gemütlich machen.

Beobachten Sie im November und Dezember Igelsäuglinge, kleine und schwache Igel, die nicht mehr von der Mutter versorgt werden, helfen Sie ihnen. Sie sind hilfebedürftig. Natürlich auch kranke, verletzte und bei Eis und Schnee umherirrende Igel sind auf unsere Hilfe angewiesen.

Um den Winter zu überstehen sollten Jungigel etwa 600 bis 700g wiegen, ein erwachsenes Tier sollte - in Abhängigkeit von Alter und Größe - etwa 1.000 bis 1.400g schwer sein. Sollten Sie einen Igel finden, der Ihre Hilfe benötigt, dann nehmen Sie ihn beherzt mit. Ein Karton mit Küchenpapier, frisches Wasser und etwas Katzen- oder Hundefutter sollten als Notfallbehelf zu Beginn ausreichen. Wenden Sie sich dann an eine fachkundige Igelstelle, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen. Der kleine Igel wird es Ihnen danken.