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Das zierliche Gänseblümchen: Heilpflanze des Jahres 2017 und „Liebesorakel“

„Er liebt mich, er liebt mich nicht…“ - haben Sie auch in Kindertagen die einzelnen Blütenblätter des Gänseblümchens gezupft und Antworten für Ihre Beziehungsfragen gesucht? Zugegebenermaßen ist dies doch nicht nur ein Spiel aus Kindertagen!

Das Gänseblümchen (Bellis perennis) aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) ist unter vielen Namen bekannt: Maßliebchen, Tausendschön, Gänseliesl, Sonnentürchen, Marienblümchen, Himmelsblume, Sommerröschen oder auch Sonnenblümchen. Regional finden sich aber noch viele weitere Namen für die kleinen Pflanzen. Die beständige Schöne: „Bellis“ stammt von dem lateinischen Wort „bellus“ ab und bedeutet „hübsch“ bzw. „schön“, „perennis“ bedeutet „beständig“ und „ausdauernd“. Das Gänseblümchen ist in zahlreichen Farben zu finden: Weiß, Rosa und Karmesinrot.

Ursprünglich ist das Gänseblümchen im Mittelmeerraum beheimatet, es hat sich aber im Laufe der Zeit bis nach Nordeuropa ausgebreitet und ist nun auch in unseren Breitengraden beheimatet und zählt zu den bekanntesten Pflanzenarten. Mit der Ausbreitung von Parkanlagen, Weiden und Gärten erfuhr auch das Gänseblümchen eine Ausbreitung, da Rasensamen oft mit Samen des Gänseblümchens „verunreinigt“ ist. Es streckt sich fröhlich und erwartungsvoll der Sonne entgegen. Von Februar bis November bringt jede Blattrosette ununterbrochen einzelne Blüten hervor, die in der Nacht und bei schlechtem Wetter geschlossen und gesenkt sind. Das Gänseblümchen, mit etwa 10 Arten, ist eine ausdauernde und krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von etwa 4cm bis 15cm. Es ist verwandt mit dem Löwenzahn, der Echten Kamille sowie der Schafgarbe. Als s.g. Speicherpflanze überlebt es ohne Probleme den Winter, indem es sich komplett zurückzieht, um dann im Frühjahr wieder auszutreiben und wieder zu erblühen. Es mag die volle Sonne und einen nährstoffreichen, mäßig feuchten Boden. Das Bellis perennis ist ein wahrer Überlebenskünstler und hat viele Strategien entwickelt, um sich zu vermehren. So werden beispielsweise bei Regen die s.g. Achäne, kleine Nüsschen aus dem Fruchtknoten, weggeschleudert und einer Neubesiedlung rund um die Mutterpflanze steht nichts im Wege. Der Wind, vorbeistreifende Tiere und letztendlich auch der Mensch werden von der Pflanze ebenfalls zur Verbreitung des Samens genutzt.

Zahlreiche Aberglauben und Legenden ranken sich um das Wildkraut. Essen Sie beispielsweise die ersten drei Gänseblümchen im Frühling, dann wird Ihnen das neue Jahr Gesundheit schenken, von Schmerzen bleibt man verschont und auch von Fieber wird man nicht heimgesucht. Aber Vorsicht, die drei Gänseblümchen dürfen nicht mit der Hand berührt werden! Die Magie der kleinen Pflanze geht sonst verloren! Auch bei wichtigen Entscheidungen soll man ein Gänseblümchen bei sich tragen, dann kann wohl nichts schiefgehen! In früheren Zeiten steckten sich Mädchen als Zeichen, dass sie nicht heiraten möchten Gänseblümchenblüten ins Haar. In der Blumensprache steht das Bellis perennis daher für Reinheit und Unschuld. Als böse Pflanze galt das Gänseblümchen indes im 18. Jahrhundert. Es sollte gar ausgerottet werden. Wahrscheinlich wurden Gänseblümchen als Abtreibungsmittel verwendet und kamen so in Verruf. Auch heute wird davon abgeraten, in der Schwangerschaft Gänseblümchen zu verzehren bzw. zu sich zu nehmen. Ob diese Legenden und Mythen stimmen, können wir nicht beurteilen. Interessant sind sie aber in jedem Fall!

Die Blüte und die Blätter des Gänseblümchens sind essbar. Junge Blüten und Knospen haben zwar keinen Geruch, schmecken jedoch angenehm nussartig, wenngleich die bereits geöffneten Blüten etwas bitterer schmecken. Sie eignen sich sowohl geschmacklich als auch optisch als Salatbeigabe. Aber auch in selbst gemachter Kräuterbutter, in Quark oder in selbst hergestelltem Pesto ist das Gänseblümchen eine wunderbare und dekorative Zutat.

Das Marienblümchen wird bereits seit dem 15. Jahrhundert in Naturheilkundebüchern mit blutstillender, blutreinigender, harntreibender und mit krampf- und schmerzstillender Heilwirkung erwähnt. Ätherische Öle, Bitter- und Gerbstoffe, Schleim und das enthaltene Saponin Bayogenin konnten in dem Wildkraut nachgewiesen werden.

Ein Tee aus etwa zwei Teelöffeln der Blüten soll, abgedeckt mit einer Ziehzeit von etwa 10 Minuten, bei Magen-Darmbeschwerden, Appetitlosigkeit, Krämpfen und Erkältungen helfen. Äußerlich auf die Haut getupft, lindert der Tee Hautausschläge, unreine Haut, Juckreiz und verbessert die Wundheilung. Auf Grund der enthaltenen Saponine hat das Gänseblümchen eine positive Wirkung auf Husten. Ein mit Gänseblümchen angesetzter Honig wirkt beruhigend und entzündungshemmend. In vielen Büchern über Kräuterwissen und Naturheilkunde werden Sie weitere interessante Anwendungsbeispiele und Rezepte finden.

Wie bei allen Drogen soll auch das Gänseblümchen nicht täglich verwendet und eingenommen werden bzw. nicht länger als drei bis vier Wochen am Stück. Es stellt sich dann eine Art Gewöhnung ein und die Heilwirkung kann sich ins Gegenteil wenden!

Wir haben alle hier aufgeführten Heilinformation sorgfältig zusammengetragen! Wir sind jedoch keine Ärzte! Wir möchten Denkanstöße geben und die Vielfältigkeit der Pflanzen in Ihrem Garten beleuchten! Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie bereits seit längerer Zeit an Beschwerden leiden. Er wird einen Behandlungsplan mit Ihnen erstellen. Die Natur kann Ihnen auf dem Weg der Genesung dann wunderbar zur Seite stehen!

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