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Er liegt uns sehr am Herzen: der Igelschutz!

Der lange trockene Sommer ist vorüber, der Herbstwind hat die Bäume fast komplett vom Laub befreit und der Winter klopft an die Tür. Die Temperaturen können in der Nacht schon unter 0°C fallen und die Dämmerung setzt bereits am Nachmittag ein.

Im Garten sind die letzten Handgriffe zu tun, bevor die Winterruhe bzw. der Winterschlaf einsetzen. Unser heimischer Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) bereitet sich ebenfalls auf den Winterschlaf vor. Er huschelt durch das Laub auf der Suche nach Insekten, damit er sich eine Speckschicht anfuttern kann. Sie dient ihm als Kälteschutz und als Nahrungsvorrat, um die lange Ruhezeit unbeschadet zu überstehen.

Denken Sie bitte an die Igel! Lassen Sie gezielt Laubhaufen liegen, die dem kleinen Säugetier als Schlafplatz dienen. Sie können ihm natürlich auch ein kleines Igelhäuschen bauen. Im Internet gibt es dazu viele Videos, die Ihnen helfen, eine kleine Ein-Raum-Wohnung für Ihre Wintergäste zu gestalten. Der „Immobilienmarkt“ der Igel kann durchaus Neubauten vertragen und die kleinen tapsigen Gartenbesucher werden es Ihnen in jedem Fall danken.

Durch den langen Sommer, aber auch dem allgemeinen Rückgang der Insekten hat der Igel mit leeren „Regalen“ im Igelsupermarkt zu kämpfen. Hier kann spezielles Igelfutter aus dem Supermarkt gereicht werden. Ein kleines Schüsselchen mit frischem, sauberem Wasser löscht den Durst der kleinen Stachler. Bitte geben Sie ihm in keinem Fall Milch. Der Igel kann diese nicht verdauen und reagiert mit schweren Verdauungsstörungen, die bis zum Tod führen können.

Ab wann braucht ein Igel Hilfe? Igel, die Verletzungen aufweisen, apathisch sind und ein zu geringes Gewicht aufweisen, benötigen unsere spezielle Hilfe und Unterstützung. Folgender kleiner Leitfaden soll Ihnen helfen, die Situation besser einschätzen zu können: Ist der Igel in der Dämmerung und in der Nacht unterwegs? Erscheint er groß und kräftig? Weist er keinerlei Verletzungen auf und sind seine Äuglein klar, dann belassen Sie ihn am besten am Fundort. Ist er klein und abgemagert, nehmen Sie sich ein Herz, nehmen den kleinen Kerl mit und wiegen Sie ihn. Im Oktober sollte er über 400g wiegen und im November mindestens 600g. Eine Zufütterung wird ihm in jedem Fall helfen. Wiegt er weniger, dann benötigt er mehr Hilfe in Form von intensiverer Zufütterung und eventuell auch einer warmen Unterkunft.

Treffen Sie tagsüber auf einen Igel, dann beobachten Sie ihn bitte. Sollten Sie Verletzungen und/oder starke Abmagerung feststellen, kann er sich nicht mehr einrollen, dann bitten wir Sie zu handeln. Nehmen Sie einen kleinen Karton, der mit Zeitung oder Küchenrolle ausgelegt wird, ein weiterer kleiner Karton soll umgedreht als Schlafplatz dienen und reichen Sie ihm Futter und frisches Wasser. In jedem Fall nehmen Sie das kleine Findelkind mit ins Haus. Er benötigt unbedingt Wärme, am besten in Form einer Wärmeflasche. Mit Igel-, Katzen- oder Hundefutter und ungewürztem Rührei werden Sie dem Igel eine Gaumenfreude bereiten, wobei ein kleiner ausgehungerter Igel keine großen Ansprüche stellen wird.

Haben Sie bitte keine Angst vor Igelflöhen. Sie gehen nicht auf den Menschen oder Hunde über. Schauen Sie, ob Fliegeneier oder Maden den Igel befallen haben und sammeln Sie diese gegebenenfalls ab.

Wenn Sie Fragen haben oder einen kleinen Igel gefunden haben und nicht wissen, was zu tun ist, dann können Sie sich gern an unsere Mitarbeiterin Frau Christine Heinrich wenden. Sie erreichen sie unter 0176 63051566. Sie wird Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und den Igel auch abnehmen und alles Weitere veranlassen!

Bedenken Sie bitte, dass der Igel nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt ist. Er darf nur kurzzeitig bzw. zur vorübergehenden Pflege der Natur entnommen werden.

Wir danken Ihnen ganz herzlich dafür, dass Sie nicht wegschauen und unterstützen Sie gern.